- Laubenvogel
- Lau|ben|vo|gel 〈m. 5u; Zool.〉 Angehöriger einer Familie dohlengroßer, mit den Paradiesvögeln verwandter Singvögel, der zur Balz laubenähnliche Gänge baut: Ptilonorhynchidae
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Laubenvögel,Ptilonorhỵnchidae, Familie der Singvögel mit 18 staren- bis dohlengroßen Arten in Neuguinea und Australien, die, mit wenigen Ausnahmen, unscheinbar gefärbt sind; die Männchen einiger Arten tragen verlängerte Schmuckfedern auf Kopf und Nacken. Laubenvögel sind wegen ihrer aufwendigen Balz bekannt, die zu den erstaunlichsten Verhaltensweisen im Vogelreich gehört. Im einfachsten Fall (so bei der Gattung Ailuroedus, Katzenvögel) säubern die Männchen ein Stück Waldboden, andere schmücken eine solche »Tenne« mit bestimmten Blättern; der Bau zaunartig eingefasster Laufstege, maibaumähnliche Reisigtürme, meist um einen Baumstamm herum aufgeschichtet, sowie komplizierter überdachter Lauben sind weitere Steigerungen; diese Bauten werden oft noch mit Blüten, Schneckenhäusern, Steinchen u. Ä. geschmückt oder sogar mit einer farbigen Paste aus zerquetschten und eingespeichelten Pflanzenteilen angestrichen, wobei ein Pflanzenstückchen als »Pinsel« dienen kann, so beim Seidenlaubenvogel (Ptilonorhynchus violaceus). Häufig werden bei der Auswahl der Schmuckstücke bestimmte Farben bevorzugt. Die kunstvollen Gebilde dienen nicht nur als Balzplatz des Männchens, hier findet auch die Paarung statt. Lediglich bei den Katzenvögeln beteiligen sich beide Geschlechter an der Jungenaufzucht. In allen Fällen baut das Weibchen allein ein napfförmiges Nest auf Bäumen oder Sträuchern, beim Säulengärtner (Prionodura newtoniana) jedoch in Höhlen. Das Brutgeschäft obliegt nur dem Weibchen. Die nächstverwandte Gruppe der Laubenvögel sind wahrscheinlich die Paradiesvögel.
Universal-Lexikon. 2012.